Sachsen hat nach wie vor ein Nazi-Problem
Sachsen hatte und hat ein Problem mit Rechtsextremismus. Die Bedrohung, die durch Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus ausgeht, ist in den letzten Jahren nicht kleiner, sondern größer geworden. Deshalb werden wir den Kampf gegen den Rechtsextremismus mit unseren Koalitionspartnerinnen gemeinsam und offensiv angehen. Dazu haben wir im Koalitionsvertrag eine Reihe von Maßnahmen festgelegt, die mit dem Gesamtkonzept Rechtsextremismus, das wir im Juli 2020 ins Plenum eingebracht haben, umgesetzt werden sollen. Das ist ein Handlungsauftrag an alle politischen Verantwortungstragenden in Sachsen.
Wir brauchen eine Erhöhung des Verfolgungsdrucks auf rechtsextreme Strukturen. Sachsen darf kein Rückzugs- oder Radikalisierungsort für rechtsterroristische Gruppierungen sein. Wir sind es den Opfern rechtsextremer Mörder schuldig, alles zu tun, dass sich solche Verbrechen wie in Hanau und Halle nicht wiederholen. Dazu gehört eine personelle Stärkung von Polizei und Strafverfolgung genauso wie die Stärkung der Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen bei religiösen Einrichtungen. Außerdem braucht es eine zentrale Anlaufstelle für Opfer von rechtsextremer Bedrohung. Gegen Hass im Netz müssen wir noch entschiedener vorgehen.
Die Einrichtung des ‚Else-Frenkel-Brunswik-Instituts‘ als Dokumentations- und Forschungsstelle war ein erster wichtiger Schritt. Jetzt müssen wir auch auf die Prävention ein besonderes Augenmerk legen. Gegen Verfassungsfeinde im Öffentlichen Dienst müssen wir konsequenter vorgehen. Auch unzuverlässige Besitzerinnen und Besitzer von Waffen müssen künftig besser identifiziert werden. Ein Sicherheitsbericht soll zudem regelmäßig über die unterschiedlichen Formen des Rechtsextremismus informieren. Nicht zuletzt sind die politische Bildungsarbeit und Angebote zur Radikalisierungsprävention zu verstärken.
Aktuelles
NSU-Untersuchungsausschuss macht deutlich: Rechtsextremismus wurde in Sachsen über Jahre unterschätzt oder ignoriert
(2019-130) In der letzten Sitzung des Untersuchungsausschusses 'Neonazistische Terrornetzwerke in Sachsen' am vergangenen Montag hat die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gemeinsam mit der Fraktion DIE LINKE ihr abweichendes Votum zum [...]
Verfassungsschutzbericht – Wer so wie der Verfassungsschutz arbeitet, hat seine Daseinsberechtigung verloren
(2019-118) Zum heute von Staatssekretär Prof. Günther Schneider und Verfassungsschutzpräsident Gordian Meyer-Plath vorgestellten Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2018 erklärt Valentin Lippmann, innenpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen [...]
Aufmarsch Rechtsextremer in Plauen – GRÜNE: Martialisches und paramilitärisches Auftreten hätte unterbunden werden müssen
(2019-110) Zum Aufmarsch des rechtsextremen "III. Weges" am 1. Mai 2019 in Plauen erklärt Valentin Lippmann, innenpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag: "Der Aufmarsch der Rechtsextremen [...]
Newsletter Innenpolitik, Datenschutz, Kommunalpolitik 1/2019
Liebe Leserinnen und Leser, das letzte Plenum war voll mit innenpolitischen Themen. Leider konnten wir GRÜNE uns mit unseren Vorschlägen für eine bürgerrechtsfreundliche, freiheitsorientierte Innenpolitik nicht durchsetzen.Die CDU/SPD-Koalition hat entgegen [...]