Fahrradfreundliches Riesa?! GRÜNE diskutierten über Radverkehr
Die Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen hatte am 24.05.2017 die Riesaer und Riesaerinnen zu einem öffentlichen Podiumsgespräch zum Thema Radverkehr in Riesa eingeladen.
Die Landtagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Katja Meier hatte als Gäste den Riesaer Baubürgermeister Tilo Lindner, den Geschäftsführer des ADFC Sachsen Konrad Krause und Thoralf Möhlis, den Sprecher des Grünen Regionalverbandes aufs Podium geladen. 15 interessierte Bürger und Bürgerinnen folgten der Einladung in die Gröbaer Schloßremise.
Konrad Krause stellte als erstes die Ergebnisse des ADFC Fahrradklimatest 2016 für die Stadt vor, in dem Riesa mit der Gesamtnote 3,8 abgeschnitten hatte.
» Die detaillierten Ergebnisse für Riesa stehen hier…
Im Anschluss präsentierte der Riesaer Baubürgermeister Tilo Lindner erste Überlegungen der Stadt Riesa zu einem aktualisierten Radwegekonzept (das letzte stammt noch aus dem Jahr 2005). Schwerpunkte der Debatte waren u.a. der Jahnatalradweg, die für RadfahrerInnen gefährliche Situation an der Riesaer Elbbrücke und natürlich auch die in den letzten Jahren umgesetzten Radwege in der Stadt. Thoralf Möhlis vom Regionalverband Riesa – Großenhain zeigte Bilder von einer kleiner Rundfahrt durch die Riesaer Stadtteile Weida und Gröba und benannte anhand der Bilder einige neuralgische Punkte im Riesaer Radverkehr (plötzliche endende Radfahrstreifen und Radwege, kaum noch erkennbare Radschutzstreifen …).
In der anschließenden Diskussion wurden einige dieser Beispiele noch einmal aufgegriffen, aber auch über innerstädtische Radfahrtrassen, kurzfristige Maßnahmen, einer neuen Radverbindung zwischen Oschatz und Riesa diskutiert. Konrad Krause legte eine konkrete Lösungsmöglichkeit vor, indem er eine Petition zur Umsetzung des Radweges an der Riesaer Elbbrücke ins Spiel brachte.
Wie richtig die Forderung von Katja Meier, die lokale Bevölkerung in die Erarbeitung des Radkonzeptes einzubeziehen ist, zeigte die breite Diskussion die sehr sachlich und mit dem vorhandenen Fachwissen der Riesaer RadlerInnen geführt wurde.
Katja Meier ermutigte den Baubürgermeister, beim Land auch für Riesa Anträge für die verfügbaren Fördermittel für kommunale Radverkehrsinfrastruktur zu stellen. Die Stadt hat in den letzten drei Jahren zwischen 2014 und 2016 keine Fördergelder beim Land für kommunale Radverkehrsinfrastruktur beantragt. „Das ist eine verpasste Chance. Denn von den jährlich 8 Mio. Euro Fördermitteln sind von den Kommunen im letzten Jahr nur 20 Prozent abgerufen wurden. Hier sehe ich eine riesengroße Chance für Riesa. Ich möchte die Stadtverwaltung bestärken, hier ihre Planungen für Radverkehrsinfrastruktur voranzutreiben.“
Klares Interesse zeigte Tilo Lindner an einer Mitarbeit in einer noch zu gründenden sächsischen Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte (AGFS). Eine solche hatten CDU und SPD in Sachsen bereits in ihrem Koalitionsvertrag von 2014 versprochen. Hier könnten sich Kommunen untereinander beraten und Fachwissen zu guten Beispielen bei der Radverkehrsförderung austauscht. Eine solche AGFS, würde auch eine Chance für Riesa bieten, wenn sie dazu beiträgt, dass nicht jede Kommune allein das Rad neu erfinden muss, sondern im kollegialen Austausch gemeinsam verkehrliche Lösungen für einen sichereren Radverkehr erarbeitet werden könnten.
Hier weiterhin Druck auf die Staatsregierung auszuüben, sagte Katja Meier ausdrücklich zu.
Es bleibt zu hoffen, dass das im Publikum reichlich vorhandene Fachwissen zukünftig auch abgefragt und in die (kurzfristige) Verbesserung des Radwegenetzes fließt, so dass Riesa beim nächsten ADFC Fahrradklimatest besser abschneidet.
Berichterstattung in der SZ:
» SZ 24.05. Lokalteil Riesa
» SZ 26.05. Lokalteil Riesa
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