Datum: 12. Februar 2014

Über 1.500 Menschen sahen Film „Blut muss fließen“ über Rechtsrock und diskutierten teils bis in die frühen Morgenstunden

Musik gilt als ‚Einstiegsdroge Nummer 1‘ in die rechtsextreme Szene. Nach wie vor ist Sachsen führend bei Neonazi-Konzerten. Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lud deshalb zum Film "Blut muss fließen" und zur Diskussion über Rechtsrock in Sachsen.
Über 1.500 Menschen sahen in den vergangenen vier Tagen den Film und diskutierten teils bis in die frühen Morgenstunden. Aufgrund des großen Andrangs in Leipzig, Chemnitz und Dresden wurden Zusatzvorführungen organisiert: Auch wenn deren Beginn schon ziemlich dicht an Mitternacht lag, war der Besucheransturm ungebrochen.

"Wir wollen mit dem Film auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam machen, das bis heute unterschätzt wird. Nämlich, dass junge Leute bis tief in die bürgerliche Gesellschaft hinein, rechtsextreme Musik hören", erklärt Filmemacher Peter Ohlendorf. "Gleichzeitig wollen wir damit auch die Menschen vor Ort stärken, die sich seit Jahren bemühen, Dominanzbestrebungen von Neonazis entgegenzutreten, oft auch unter hohem persönlichem Risiko. Wir wollen mit dem Film versuchen, eine Brücke zu schlagen, über alle politischen Differenzen hinweg und dazu aufrufen, sich auf eine Gemeinsamkeit zu besinnen: Wir wollen hier keine Nazis!"

Miro Jennerjahn, Landtagsabgeordneter und Rechtsextremismusexperte der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, brachte den Film nach Sachsen. "Ich wollte, dass der Film in Sachsen gesehen und diskutiert wird, weil er sehr eindrücklich die Bedeutung des Blood&Honour-Netzwerks innerhalb der rechtsextremen Szene zeigt. Von sächsischen Behörden lange Zeit als bloße Konzertorganisations-Struktur verkannt, hat sich in den letzten Monaten gezeigt, dass die sächsischen Unterstützer des so genannten ‚Nationalsozialistischen Untergrunds‘ eine Vergangenheit bei Blood&Honour haben. Musik ist eine Einstiegsdroge in die rechtsextreme Szene und wurde und wird von Blood&Honour bewusst zur Ideologisierung und Radikalisierung eingesetzt. Der Film öffnet den Blick für diese Zusammenhänge."

» Informationen zum Film "Blut muss fließen"

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