GRÜNE gehen „Brauner Spree“ auf den Grund
Durch die Verockerung der Spree drohen in der Lausitz Umweltschäden immensen Ausmaßes.
Am Internationalen Weltwassertag (22. März) hat sich Gisela Kallenbach, umweltpolitische Sprecherin der sächsischen Landtagsfraktion Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, deshalb bei einem Ortstermin über die Situation der ‚Braunen Spree‘ informiert. Gemeinsam mit ihren Brandenburger Kolleginnen und Kollegen der GRÜNEN-Fraktion machte sich die Landtagsabgeordnete unter anderem am Tagebau Welzow-Süd und an der Talsperre Spremberg ein Bild von Entstehung und Ausmaß der Schäden.
"Ich habe mir heute vor Ort ein Bild über die Ursachen und das Ausmaß der Schäden machen können. Deutlich ist: Die braunkohlebedingten Eisenocker- und Sulfatbelastungen der Gewässer werden die Menschen in der Lausitz noch lange begleiten. Ich erwarte jetzt von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) schnelles und entschlossenes Handeln über Ländergrenzen hinweg. Die grünen Vorschläge liegen auf dem Tisch", so Kallenbach.
Die Umweltschäden entstehen durch aufsteigendes Grundwasser, das Eisen aus ehemaligen Tagebauen in der Spree bzw. ihre Zuflüsse schwemmt. Durch den enthaltenen Eisenocker verwandelt sich das Wasser in eine braune Brühe, die inzwischen das Biosphärenreservat und Tourismusziel Spreewald erreicht hat. Sich ablagernder Schlamm zerstört in vielen Gewässern bereits Flora und Fauna.
Zusätzlich gelangt gesundheitlich bedenkliches Sulfat aus den aktiven Tagebauen in die Spree und somit in einen Fluß, von dem die Trinkwasserversorgung für Millionen von Menschen in Brandenburg und Berlin abhängt.
"Wir erwarten von der sächsischen Staatsregierung und der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) die sofortige Planung, Finanzierung und Errichtung von Reinigungsanlagen für die Spreezuflüsse in Sachsen. Die durch die LMBV für ein Sofortprogramm in Aussicht gestellten 9 Millionen Euro reichen dafür bei Weitem nicht aus."
Die Problematik der Verockerung und Sulfatbelastung zeigt nachdrücklich, dass der Braunkohleabbau in Sachsen und Brandenburg massive Umweltprobleme mit sich bringt. Eine ganze Region wird damit wissentlich gefährdet und nachfolgenden Generationen eine unheilvolle Hinterlassenschaft bereitet.
Die Situation der Lausitz ist für die bündnisgrünen Fraktionen ein Grund mehr, sich für einen mittelfristigen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung einzusetzen sowie Pläne für neue Braunkohletagebaue strikt abzulehnen.
"Wir fordern den verbindlichen und endgültigen Ausstieg aus der Braunkohle bis zum Jahr 2030. Die Staatsregierung muss auf die Neuausweisung von Tagebauflächen verzichten. Wir setzen uns für die Rücknahme zugelassener Tagebauflächen ein, soweit dies rechtlich entschädigungslos möglich ist", erklärte Kallenbach am Abschluss der Reise.
Hintergrund:
› Kleine Anfrage Johannes Lichdi Grundwasserentnahme aus sächsischen Tagebauen (Drs. 5/10115)
› Braunkohleausstieg bis 2030 – Positionspapier der GRÜNEN-Landtagsfraktionen Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt
› Eckpunktepapier der GRÜNEN-Landtagsfraktion "Das neue sächsische Wassergesetz"
› Gutachten zum Sächsischen Wassergesetz (SächsWG) der Rechtsanwaltskanzlei Wolfram Günther
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