Michael Weichert: Ladenöffnungszeiten freier gestalten
Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Ausgehend von den Fragen, um welche Bereiche der Staat sich kümmern soll, wo es Regelungsbedarf gibt, der nur durch den Gesetzgeber erlassen werden kann, wo es schutzbedürftige Interessen Dritter gibt, die nur der Staat garantieren kann, ausgehend von diesen Fragen, meine Damen und Herren, könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass der Staat sich aus dem Thema Ladenöffnungszeiten völlig heraushalten sollte.
Auch aus Gründen der Gleichbehandlung könnte man zu einem ähnlichen Ergebnis kommen: Wenn wieder eine neue Sonntagszeitung erscheint, ruft doch auch niemand nach dem Staat, der Journalisten, Drucker, Setzer und Verkäufer vor der Arbeit am Wochenende schützen soll. Solche Fragen, wann eine Zeitung gemacht, gedruckt und verteilt wird, überlassen wir dem freien Spiel der Kräfte. Montag in der Früh haben wir nicht nur die Tageszeitungen, sondern auch Nachrichtenmagazine druckfrisch zur Verfügung. Möglich ist das nur durch Wochenendarbeit. Warum soll der Staat die Ladenöffnung regeln, wenn der Spiegel seit 1947 montags erscheinen darf? (…)
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weichert_2006-11-16_slt65_top1.pdf