Johannes Lichdi: Schnellstmögliche und sachorientierte Aufklärung statt blinder Aktionismus bei Justizpanne am 8.11.2006

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) die Flucht von Mario M auf das Dach der JVA in Dresden hat in der Bevölkerung den Eindruck entstehen lassen, dass die sächsische Justiz nicht in der Lage ist, gefährliche Gewalttäter sicher unter Verschluss zu halten. (…)
Wir sind sehr erleichtert, dass es der sächsischen Polizei gelungen ist, Mario M. dann endlich um 3.30 vom Dach zu holen und wieder in seine Zelle zu bringen. Dies ist dem besonnenen und professionellen Vorgehen der Polizei zu verdanken. (…) Die Polizei hat sich von dem stündlich wachsenden Mediendruck nicht zu einem vorschnellen Zugriff verleiten lassen, der nach Lage der Dinge dem M. den Selbstmord ermöglicht hätte. (…)
Zwar glaube ich gerne, dass eine Flucht des M. vom Dach in die Freiheit zu keinem Zeitpunkt möglich war, doch kommt es darauf kaum an. Die Justizpanne hat jedenfalls das Sicherheitsgefühl der sächsischen Bevölkerung und insbesondere das von Stephanie und ihrer Familie massiv erschüttert. Und dafür trägt der Anstaltsleiter die fachliche und der Justizminister die politische Verantwortung! 
Soviel scheint bis heute klar zu sein – aber auch mehr nicht! – Der amtierende Justizminister hat einen Bericht gegeben, nachfragen und hinterfragen können wir als Abgeordnete des sächsischen Landtags aber nicht. Dies ist eine Reihenfolge, von der sich die Staatsregierung offensichtlich eine Druckentlastung erhofft, der notwendigen Sachaufklärung dient sie gewiss nicht.
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lichdi_2006-11-15_slt64_top4.pdf