Dr. Karl-Heinz Gerstenberg: Es ist gefährlich, wenn sich Kunst und Kultur rechnen müssen!
Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Ich begrüße es sehr, dass die FDP-Fraktion die sächsischen Museen zum Inhalt der heutigen Debatte gemacht hat. Zugleich sträuben sich mir beim Titel „Museen als bedeutender Standortfaktor“ schon etwas die kulturpolitischen Nackenhaare, denn damit wird die Sicht auf die Wechselwirkungen zwischen Kultur und Wirtschaft verengt. Kultur hat jedoch einen Eigenwert. Sie ist Wert an sich. Sie ist zweckfrei. Das müsste in einer kulturpolitischen Debatte unumstößlich gelten.
Doch offenbar muss Kultur sich wieder einmal rechtfertigen. Es ist jedoch ein gefährliches Terrain, auf das wir uns begeben, wenn Kunst und Kultur sich rechnen müssen. Grünes Gewölbe, Galerie Alte Meister – da geht die Rechnung leicht auf. Seit Jahren ist durch Untersuchungen für die Stadt Dresden bekannt, dass jeder für die Kultur ausgegebene Euro mindestens drei Euro Einnahmen in Wirtschaft und Tourismus nach sich zieht.
Aber in Sachsen gibt es etwa 470 Museen, über 400 davon nichtstaatlich. Allein diese Zahl macht die Vielfalt – ein Reichtum an sich – und die notwendige unterschiedliche Wahrnehmung deutlich. (…)
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gerstenberg_2006-10-13_slt63_top1.pdf