Pflegefamilien stärken: Es braucht mehr Anerkennung und bessere Rahmenbedingungen
Der Ausschuss für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hat heute den Antrag „Pflegefamilien stärken“ (Drs 7/16494) der Koalitionsfraktionen CDU, BÜNDNISGRÜNE und SPD dem Plenum zum Beschluss empfohlen.
Dazu erklärt Markus Scholz, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Jedes Kind hat ein Recht auf ein gutes Aufwachsen. Pflegefamilien sind hierfür ein entscheidender Baustein. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag bei der Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen, die aus verschiedenen Gründen nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können. Für diese wertvolle Arbeit benötigen Pflegefamilien mehr Anerkennung und bessere Rahmenbedingungen. Mit unserem Antrag fordern wir die Staatsregierung auf, hier konkrete Verbesserungen auf den Weg zu bringen: Unter anderem wollen wir die Ehrenamtskarte auf Pflegefamilien ausweiten, die Zusammenarbeit von Landesjugendamt und Jugendämtern untereinander verbessern und Pflegefamilien befragen, welche Unterstützungsmöglichkeiten sie sich wünschen.“
„Auch in Sachsen gibt es viele Kinder, die außerhalb ihrer Herkunftsfamilie eine stabile und geborgene Familienstruktur für ein gesundes Aufwachsen benötigen. Als Koalition wollen wir deshalb sicherstellen, dass Kinder bis zum Alter von mindestens sechs Jahren nicht dauerhaft in Einrichtungen der Heimerziehung oder betreuten Wohnformen leben müssen. Dafür brauchen wir mehr Pflegeeltern, die Kindern ein geborgenes Zuhause geben. Deshalb setzen wir BÜNDNISGRÜNE uns dafür ein, dass Pflegeeltern über die erforderlichen Ressourcen verfügen, um den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden und ihnen eine positive Zukunftsperspektive zu bieten.“
Weitere Informationen:
Im Jahr 2022 waren in Sachsen insgesamt 3.681 Kinder und Jugendliche in Vollzeitpflege untergebracht. Allein im Jahr 2022 wurden knapp 2700 Kinder und Jugendliche in staatliche Obhut genommen.