Datum: 15. August 2019

Die Probleme des Lehrermangels sind in den ländlichen Regionen und selbst in Chemnitz noch lange nicht gelöst

(2019-186) Zur heutigen Pressekonferenz von Kultusminister Christian Piwarz (CDU) zum Schuljahresbeginn 2019/2020 erklärt Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
 
"Zum Feiern besteht kein Anlass. Zwar zeigen der Entschluss zur Verbeamtung von Lehrerinnen und Lehrern sowie das Handlungsprogramm erste positive Wirkungen. Doch die Probleme des Lehrermangels sind in den ländlichen Regionen und selbst in Chemnitz noch lange nicht gelöst."
"Auch in den Oberschulen und Förderschulen klaffen noch viel zu große Lücken in der Lehrerschaft. Es ist umso ärgerlicher, dass der Kultusminister den Bedarf in den einzelnen Fächern nicht öffentlich dargelegt hat."
 
"Unverändert zu den Vorjahren bleibt der Befund: Für viele Schülerinnen und Schüler in Sachsen wird es keinen reibungslosen Schulstart geben. Stundenausfall gehört weiter zum Alltag an Sachsens Schulen."
 
Um die Lücken jenseits von Leipzig und Dresden besser schließen zu können, plädiert Petra Zais dafür, die Lehramtsausbildung nach Chemnitz und an weitere Hochschulstandorte auszuweiten.
 
Zudem müsse die Wertschätzung gegenüber Lehrerinnen und Lehrer sowie die Gesundheitsfürsorge erhöht werden. Mehr Familienfreundlichkeit und die Anerkennung zusätzlicher Aufgabenübername würden auch dazu führen, die Fluktuation aus dem Lehrerberuf zu verringern.
 
In die Bildungspolitik und Kultusbürokratie Sachsens sollte endlich ein anderer Geist einziehen, so Zais. "Die Arroganz gegenüber neuen Ideen wie etwa der Gemeinschaftsschule sowie den Lehramtsbewerberinnen und -bewerbern muss der Vergangenheit angehören."