Die einzelnen Vorschläge der Kitaumfrage dürfen nicht gegeneinander abgewogen werden
(2018-100). Zum Auftakt der Umfrage der Staatsregierung zur Kita-Qualitätsverbesserung in Sachsen war Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, am Montag (16.04.) im Kinderhaus ‚Kuschelkiste‘ in Zwickau zu Gast. Dort sprach sie mit Jens Kluge, Leiter der Einrichtung und Sprecher des Graswurzelbündnisses ‚Die bessere Kita‘.
„Ich begrüße es, dass diejenigen, die in erster Linie von politischen Entscheidungen betroffen sind, an diesen auch beteiligt werden“, erklärt die Abgeordnete. „Ich gehe aber nicht davon aus, dass sich aus den Ergebnissen der Umfrage neue Erkenntnisse ableiten lassen werden. Zumindest wird dem Thema mit der Umfrage Aufmerksamkeit zuteil. Das ist dringend nötig.“
„Streng genommen verbietet es sich, die einzelnen vorgeschlagenen Maßnahmen gegeneinander abzuwägen. Jede ist für sich genommen wichtig. Insofern kann die daraus folgende Priorisierung höchstens eine zeitliche Abfolge darstellen“, fordert Zais. „Inhaltlich gibt es in vielen Bereichen Handlungsbedarf.“
Jens Kluge sprach von einem >>Masterplan<<, der nötig sei, um die Situation in den Kindertageseinrichtungen langfristig und nachhaltig zu verbessern. Nicht alles sei mit einem besseren Personalschlüssel abgegolten. Wichtig seien zusätzliche Fachkräfte, vor allem in Einrichtungen, die mit besonderen Problemlagen konfrontiert sind. Die Anrechnung von Vor- und Nachbereitungszeiten für pädagogisches Personal sei überfällig und sollte eigentlich nicht mehr zur Disposition stehen.
„Letztlich soll – zunächst – nur eine der vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden“, erinnert Zais. „Dafür sind 75 Millionen Euro im Jahr vorgesehen, die angekündigten Bundesgelder schon eingerechnet. Damit sind keine große Sprünge möglich. Ich wünsche mir stattdessen, dass die Staatsregierung im Kita-Bereich ähnlich beherzt Geld in die Hand nimmt wie zuletzt beim Lehrerpaket.“
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