Datum: 15. Oktober 2014

Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz – GRÜNE: Unternehmen und Staat müssen sich dem Thema stellen

(2014-245) Die Ergebnisse des gestern vorgestellten Gesundheitsreports der Krankenkasse Barmer GEK sind alarmierend: Jeder vierte Berufstätige im Freistaat Sachsen erleidet im Laufe seines Berufslebens eine psychische Erkrankung. Sie sind die dritthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit und dauern pro Krankheitsfall im Schnitt 70 Tage.
Für die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion, Petra Zais, ist es höchste Zeit, dass sich die Politik dieses Themas annimmt: "Gute Arbeitsleistungen über die gesamte Dauer eines Erwerbslebens entstehen nur in einer menschenwürdigen Arbeitskultur. Arbeit unter erheblichem Druck, an der Grenze der Leistungsfähigkeit und unter der ständigen Angst um den Arbeitsplatz machen krank. Unternehmen und Staat müssen der gesundheitlichen Prävention und der menschengerechten Gestaltung des Arbeitsumfelds deutlich mehr Bedeutung zumessen als bisher."
"Wir GRÜNE haben uns bereits im vergangenen Jahr für einen Aktionsplan ‚Stressfrei arbeiten in Sachsen‘ eingesetzt und einen entsprechenden Antrag gestellt. Mit diesem Aktionsplan werden die gesetzlich vorgeschriebenen Aufgabenbereiche Arbeitsschutz und -sicherheit, Gesundheitsförderung, Sozialberatung sowie betriebliches Gesundheitsmanagement im Sinne eines Handlungskonzeptes miteinander verknüpft. Das Ziel ist die Reduzierung psychischer Erkrankungen durch Stress am Arbeitsplatz."
"Leider wurde dieser Antrag von der damaligen CDU/FDP-Koalition abgelehnt. Die SPD hat das Anliegen hingegen stets unterstützt. Ich hoffe, dass sich daher jetzt eine stärkere Beachtung des Themas Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung im Koalitonsvertrag wiederfindet."
» GRÜNER Antrag: "Stressfrei arbeiten in Sachsen" (Drs. 5/11382)