Kaum unbefristete Arbeitsverträge an sächsischen Unis – Kein spürbarer Fortschritt seit 2009
(2014-31) An den sächsischen Universitäten gibt es bei Einstellungen von wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitern kaum unbefristete Arbeitsverträge. Das zeigt die Antwort der Staatsregierung auf eine Kleine Anfrage von Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion GRÜNE im Sächsischen Landtag.
Durchschnittlich wurden an Sachsens Universitäten im vergangenen Jahr gerade einmal 6,5 Prozent der Neueinstellungen im wissenschaftlichen und künstlerischen Mittelbau (ohne Drittmittelstellen) unbefristet vorgenommen. Besonders auffällig ist die Situation an der TU Dresden: Von 442 Neueinstellungen in den Jahren von 2009 bis 2013 waren sage und schreibe nur 6 unbefristet (1,4 Prozent).
Dazu erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion GRÜNE im Sächsischen Landtag:
"Die Staatsministerin Prof. Sabine von Schorlemer trifft den Nagel auf den Kopf, wenn sie sagt, dass es bei den Neueinstellungen keine <<auffällige Entwicklung>> gibt. Denn genau das ist das Problem: Es fehlt ein spürbarer Fortschritt. 2009 sah die Situation an den Universitäten mit 4,5 Prozent unbefristeten Neueinstellungen nur unwesentlich düsterer aus. Dass die Staatsministerin nach fünf Jahren Amtszeit die Problematik des ausgeuferten Befristungsunwesen endlich erkannt hat, ist selbstverständlich zu begrüßen. Ob sie mit ihren Appellen an eine freiwillige Selbstverpflichtung der Hochschulen zur Eindämmung von Kurzzeitbefristungen großen Erfolg haben wird, muss bezweifelt werden. Aufgrund der viel zu niedrigen Grundfinanzierung der sächsischen Hochschulen wird auch künftig die Versuchung groß sein, selbst Daueraufgaben mit Kurzzeitmitarbeitern zu erledigen."
› Kleine Anfrage "Unbefristete Beschäftigungsverhältnisse bei Neueinstellungen an sächsischen Hochschulen"