DDR-Heimkinder – 1.900 Betroffene warten auf Beratung … zu lange!
(2014-107) "Zu lange Wartezeiten" bei den Beratungsgesprächen für ehemalige DDR-Heimkinder beklagt Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag.
Ende März warteten 1.900 Betroffene auf ein Beratungsgespräch. Bei 2.300 Betroffenen hat das Gespräch schon stattgefunden, wie das Sozialministerium auf Anfrage der Abgeordneten mitteilte.
"Die hohe Zahl derer, die auf ein Beratungsgespräch warten, kann nicht tatenlos hingenommen werden. Da Ansprüche auf Leistungen aus dem Fond nur noch bis 30. September 2014 gestellt werden können, muss das Beratungsangebot dringend erweitert werden", fordert Herrmann. „Dabei ist zu prüfen, ob neben der Beratungsstelle in Leipzig eine Außenstelle in Dresden oder Chemnitz eröffnet werden sollte. Die hohe Inanspruchnahme hat sich im Jahr 2013 in einem Tempo und Ausmaß entwickelt, das nicht vorauszusehen war.“
"Dass die Anlauf- und Beratungsstelle des Freistaats nur noch mit Restkontingenten arbeitet, ist bedauerlich. Das verzögert die Inanspruchnahme zusätzlich und ist sehr bedauerlich, denn die Betroffenen brauchen schnelle unbürokratische Hilfe z. B. für Therapien.“
Am 25. Februar 2014 hatten sich der Bund und die Länder auf eine Aufstockung des Fonds geeinigt und damit die Fortführung auch im Jahr 2014 gesichert. „Diese Einigung muss nun aber auch schnell zur Erhöhung der Kontingente der Anlauf- und Beratungsstelle führen“, erwartet Herrmann.
Bis zum 1. März 2014 wurden laut Sozialministerium insgesamt 19,9 Mio. Euro aus dem Fonds für ehemalige DDR-Heimkinder an die Betroffenen ausgezahlt.
» Kleine Anfrage ‚Fonds "Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990" – Beratung und Bewilligung‘ (Drs 5/14097)
» Kleine Anfrage ‚Fonds "Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990" – Kriterien und Finanzierung‘ (Drs 5/14098)