Datum: 08. April 2013

PM 2013-92: Schwarz-Gelb vernachlässigt Sachsens Nachwuchswissenschaftler

Seit Beginn ihrer Amtszeit Ende 2009 hat die CDU/FDP-Regierung die Förderung der Nachwuchswissenschaftler kontinuierlich zurückgefahren. Dies ergab eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Gerstenberg (GRÜNE).
So ist die Anzahl der an den Hochschulen ausgereichten Landesgraduiertenstipendien seitdem flächendeckend zurückgegangen – zum Teil um mehr als die Hälfte.
Wurden im Jahr 2009 noch 131 dieser Stipendien vergeben, waren es 2010 noch 114, 2011 71 und 2012 noch 66 (siehe Anlage 1 der Kleinen Anfrage Drs. 5/11235)

Hierzu erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
 
"In der Wissenschaftspolitik der Staatsregierung klafft eine gewaltige Lücke zwischen vollmundig propagierten Zielen und tatsächlichem Handeln. Um dem demografischen Wandel in einer wissensbasierten Gesellschaft entgegenzuwirken, soll richtigerweise die Zahl der qualifizierten Menschen erhöht und der wissenschaftliche Nachwuchs gestärkt werden."
 
"Nur kosten darf es offensichtlich nichts, zumindest nicht aus der eigenen Tasche. Während in Sachsen ein Drittmittelrekord nach dem anderen bejubelt werden kann, wurde die eigene Graduiertenförderung für  Promovierende im Doppelhaushalt 2013/2014 erneut um 175.000 pro Jahr Euro auf 400.000 Euro gekürzt. Damit können nach Informationen des Wissenschaftsministeriums nur noch etwa 37 Stipendien vergeben werden. Dieser Weg ist falsch, denn er erschwert die Promotion und schwächt die Forschungsbasis im Freistaat. Wer beim wissenschaftlichen Nachwuchs spart, spart sich die Zukunft gleich mit."

Hintergrund:
» Kleine Anfrage zur Graduiertenförderung
» Informationen des Wissenschaftsministeriums