Datum: 26. August 2013

PM 2013-209: Schuljahresbeginn – GRÜNE kritisieren Kürzungen bei den Integrationsstunden

Im Schuljahr 2013/2014 werden weitere 1.000 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Regelschulen unterrichtet. Das ist ein Anstieg um 18 Prozent gegenüber dem letzten Schuljahr.
"Ich freue mich über die steigende Zahl integrativ unterrichteter Schülerinnen und Schüler", erklärt Annekathrin Giegengack, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag.
"Doch eine Inklusion nach Kassenlage geht für die betroffenen Kinder nach hinten los", kritisiert die Abgeordnete. "Denn die Integrationsstunden an den Mittelschulen werden gekürzt. Obwohl die Schulintegrationsverordnung bis zu fünf Lehrerwochenstunden pro integriertem Schüler vorsieht, werden den Schulen nur 2,5 Stunden pro >>Integrationsfall<<, wie es im Ministerium heißt, zugewiesen. Diese Information aus meiner Kleinen Anfrage wurde in der heutigen Pressekonferenz vom Kultusministerium bestätigt."
"Das ist noch eine Wochenstunde weniger pro integriertem Schüler als im Schuljahr zuvor. Kultusministerin Brunhild Kurth erklärt, dass über die Zuweisung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel entschieden wird. Eine >>stärkere Bündelung der Ressourcen<< sei unumgänglich. Wird hier Inklusion nach Kassenlage betrieben?"
"Es stand von Beginn an fest, dass Inklusion eine gewaltige Herausforderung darstellt", so Giegengack. "Wenn aufgrund der fehlenden Ressourcen keine adäquate Förderung mehr möglich ist, drohen viele Kinder und Jugendliche durchs Netz zu fallen. Kann die Ministerin die Kürzungen ruhigen Gewissens verantworten? Ist ihr bewusst, was hier auf dem Spiel steht?"
Dass die Kultusministerin auf der Pressekonferenz äußerst angespannt auf Fragen zum Thema Seifhennersdorf reagierte, kommentiert die Abgeordnete wie folgt. "Natürlich werden die ‚Schulrebellen‘ ihren Abschluss in Sachsen machen können. Alles andere könnte sich das Ministerium nicht erlauben. Daran wird auch Frau Kurth nichts ändern können. Wir haben schon viele Kultusminister kommen und gehen sehen. Das Problem liegt tiefer."
Kleine Anfrage "Integrative Unterrichtung an Regelschulen" (Drs 5/12219)