PM 2012-387: Sachsen braucht jeden Erwerbstätigen
Zur Meldung der Landesarbeitsagentur Sachsen, die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten sei seit 2005 um 10,2 Prozent gestiegen, während die Arbeitslosigkeit insgesamt im gleichen Zeitraum um 43,6 Prozent gesunken sei, erklärt Miro Jennerjahn, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion:
"Offensichtlich ist der Fachkräftebedarf der sächsischen Wirtschaft nicht so groß wie seitens der Unternehmerverbände behauptet. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum Schwerbehinderte keinen Zugang zum ersten Arbeitsmarkt finden."
"Darüber hinaus hat die Politik der CDU/FDP-Koalition in Bund und Land dazu geführt, dass sich die Situation schwerbehinderter Menschen weiter verschlechtert. Durch arbeitsmarktpolitische Fehlsteuerung verringerte sich die Zahl der Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen deutlich. Arbeitsgelegenheiten in Zuverdienstfirmen und Integrationsfirmen wurden zusammengestrichen. Darunter leiden besonders Menschen mit Psychiatrieerfahrung, für die diese Art der Beschäftigung oft eine wichtige Voraussetzung für die spätere Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt darstellt. Diese, oft gut ausgebildeten Personen könnten trotz ihrer Erkrankung eine zuverlässige Arbeitskraft sein, wenn die Unternehmen bereit wären, die Arbeitsbedingungen anzupassen."
"Ich fordere die Staatsregierung auf, mehr für die Integration schwerbehinderter Menschen in das Berufsleben zu tun statt sie wie bisher immer weiter auf das berufliche Abstellgleis zu schieben. FDP-Arbeitsminister Sven Morlok ist verpflichtet, wirksame Konzepte zu entwickeln. Bisher hat er diesbezüglich kläglich versagt."