Datum: 23. Juli 2012

PM 2012-239: Neue Herausforderungen angehen nach LUA-Jahresbericht 2011

Zur Vorstellung des Jahresberichtes 2011 der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA) erklärt Michael Weichert, verbraucherpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
"Die Landesuntersuchungsanstalt wird immer im Spannungsfeld von Routine und neuen Herausforderungen stehen. Darum hätte ich mir gewünscht, dass Ministerin Christine Clauß auch die Probleme mit dem Herbizid Glyphosat anspricht. Wenn in einer Studie der Universität Leipzig Glyphosat in fast allen Proben im Urin von Menschen, Nutztieren und wild lebenden Tieren nachgewiesen wurde, müsste die Zulassung für Glyphosat ausgesetzt werden, bis die Risiken umfassend erforscht sind. Falls der Staatsregierung die Informationen noch nicht ausreichen, dann muss die LUA tätig werden. Schließlich steht Glyphosat unter dringendem Verdacht, bei Menschen und Tieren das Erbgut zu schädigen und Krebs auszulösen."

"Wenn die Mittel der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen für eine Beprobung nicht ausreichen, sollten wir dies bei den anstehenden Haushaltsberatungen diskutieren."

Hintergrund:
Glyphosat ist das meistverwendete Herbizid der Welt. In Deutschland hat sich der Verbrauch in den vergangenen Jahren verfünffacht. Anders als bislang angenommen, wird Glyphosat keineswegs schnell abgebaut, sondern im Boden gebunden, wo es auch nach Jahren noch wirksam werden kann. Die Anfälligkeit der Kulturpflanzen für Krankheiten nimmt dadurch zu. Auch können die Erträge massiv beeinträchtigt werden.
Derzeit wird Glyphosat kurz vor der Ernte wieder in großen Mengen auf den Getreidefeldern versprüht. Der Wirkstoff soll das Unkraut auf den Äckern vernichten.