Datum: 23. April 2012

PM 2012-131: Universität Leipzig zwischen Pest und Cholera

Zum heute im Sächsischen Landtag öffentlich angehörten Sachverhalt der geplanten Schließung des Pharmaziestudienganges an der Universität Leipzig erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, Hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Die Diskussion um die eventuelle Schließung des Pharmazeutischen Institutes an der Universität Leipzig ist so unerfreulich, wie sie eigentlich auch unnötig ist. Die Stellenkürzungen, die den Hochschulen aufgezwungen wurden, haben längst jede Grundlage verloren. Statt weniger, verzeichnet Sachsen bis 2020 deutlich mehr Studierende als ursprünglich angenommen, damit sind auch die Stellenkürzungen nicht mehr zu rechtfertigen.“
„Die Argumentation der Universität Leipzig, dass man gern bereit wäre, die Pharmazie zu halten und auszubauen, wenn die Personalausstattung verbessert würde, sollte die Landesregierung als Chance begreifen. Stattdessen wird die Universität Leipzig gezwungen, zwischen Pest und Cholera zu wählen.
Mit ihrem Vorgehen, die Kürzungen nicht nach dem Rasenmäherprinzip weiterzugeben, sondern Strukturentscheidungen zu treffen, versucht sie das Beste aus einer widrigen Situation zu machen.“ „Wenn es zur Schließung kommt, ist es Aufgabe der Staatsregierung, die Versorgungssicherheit insbesondere in den ländlichen Gebieten sicherzustellen.
Dazu bedarf es geeigneter Anreizsysteme, um nichtsächsische Absolventen zu gewinnen, wie auch aktiver Bemühungen um die Studierenden, die aus den sächsischen Regionen stammen und gezwungenermaßen in anderen Bundesländern studieren.“