Datum: 12. Januar 2012

PM 2012-010: Grüne: Minister Kupfer hat Recht – Stärkung der Bildungsinfrastruktur im ländlichen Raum, ist notwendige Daseinsfürsorge

Zum Protest des Landesbauernverbandes bezüglich der Verschiebung von gut 80 Millionen Euro Fördergeld, die ursprünglich für Investitionen in der Landwirtschaft vorgesehen waren und nun zur Stärkung der Bildungsinfrastruktur im ländlichen Raum genutzt werden, erklärt Michael Weichert, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Es geschieht selten, aber in diesem Fall müssen wir Landwirtschaftsminister Frank Kupfer (CDU) Recht geben: Die Stärkung der Bildungsinfrastruktur auf dem Land ist dringend notwendig, damit Dörfer und kleine Städte als Wohnort für Familien attraktiv bleiben. Wo es keine Schulen mehr gibt, ziehen junge Familien weg."
"Das hat natürlich auch negative Auswirkungen für die Landwirtschaft. Schon heute klagen die Bauern über fehlenden Nachwuchs, weil sich immer wenige junge Leute zum Landwirt ausbilden lassen und auf dem Land leben wollen. Die Folge ist, dass Höfe geschlossen werden, weil sich keine Nachfolger finden."
"Bislang hat Sachsen landwirtschaftliche Investitionen sehr großzügig gefördert. Dieses Gießkannenprinzip hat in der Vergangenheit leider auch dazu geführt, dass in großem Maße industrielle Tierhaltung gefördert wurde, die weder zu regionaler Wertschöpfung noch zu mehr Arbeitsplätzen im ländlichen Raum beiträgt."
"Ich begrüße ausdrücklich, dass künftig Investitionen über drei Millionen Euro nicht mehr bezuschusst werden. Es wäre allerdings fair, wenn die unter den alten rechtlichen Vorgaben beantragten Investitionsvorhaben auch entsprechend bearbeitet würden."