PM 2011-420: GRÜNE: Staatsregierung verlangt von den Hochschulen die Quadratur des Kreises – richtigen strategischen Leitlinien fehlen Instrumente zur Umsetzung
Zum heute durch die Staatsregierung verabschiedeten Hochschulentwicklungsplan und zum Entwurf der Novelle des Hochschulgesetzes erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und hochschulpolitische Sprecher der Fraktion GRÜNE, Dr. Karl-Heinz Gerstenberg:
"Der Hochschulentwicklungsplan der Staatsregierung ist ein Widerspruch in sich. Die darin formulierten richtigen strategischen Leitlinien wie Vereinbarkeit von Breite und Exzellenz, Senkung von Studienabbrüchen und Hebung der Lehrqualität werden weder mit konkreten umsetzbaren Zielstellungen noch mit Instrumenten zu deren Erreichung untersetzt. Im Gegenteil: Obwohl Sachsen schon jetzt bei der finanziellen Grundausstattung der Hochschulen je Student zu den bundesweiten Schlusslichtern zählt, werden trotz wachsender Studierendenzahlen weitere Stellen gestrichen.
Die Staatsregierung verlangt also von den Hochschulen höhere Leistungen und bessere Qualität mit immer weniger Ressourcen – das wäre die Quadratur des Kreises."
"Zu begrüßen ist die geplante Ausbildung von Grundschullehrern in Chemnitz, wie sie von unserer Fraktion seit Jahren gefordert wurde. Dadurch besteht die Chance, zumindest zehn nach zwölf mit zusätzlichen Absolventen den Lehrermangel zu mildern."
"Nur mit ideologischer Verbohrtheit der CDU/FDP-Koalition ist es zu erklären, dass im Entwurf der Novelle zum Hochschulgesetz Studierende mit 500 Euro Langzeitstudiengebühren je Semester bedroht werden. Die Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigen, dass sich durch Gebühren Studienzeiten nicht verkürzen lassen. Dazu bedarf es intensiverer Betreuung und besserer Studienfinanzierung. Da es in Sachsen kaum Langzeitstudenten gibt, dürfte der Verwaltungsaufwand zudem in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen stehen."