PM 2009-060: Arbeit mit jugendlichen Suchtkranken – Aus für Projekt ‚Brücken bauen‘ am Theater der Jungen Generation?
Zur Ankündigung der ARGE Dresden, das Projekt ‚Brücken bauen‘ am Theater der Jungen Generation, (Arbeit mit jugendlichen Suchtkranken), zum 1. März einzustellen, erklärt Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Ich bin wirklich sauer über diese Entscheidung der ARGE. Das Projekt am TJG ist aus der Betroffenheit von Menschen über die Situation suchtkranker Jugendlicher entstanden. Aus dem anfänglichen Enthusiasmus hat sich eine hervorragende fachliche Arbeit mit betroffenen Jugendlichen entwickelt“, lobt die grüne Sozialpolitikerin das Projekt. Elke Herrmann begleitet es seit über zwei Jahren und hat immer wieder Treffen zwischen den verschiedenen Projektpartnern wie Theater, ARGE, Mitarbeitern der Drogen- und Suchtberatung sowie den Therapieeinrichtungen für Jugendliche initiiert.
„Dabei ging es nicht nur um Vernetzung und Kontakt, sondern auch um die gemeinsame Lösung von Problemen. Beim letzten Treffen im Januar haben die Mitarbeiterinnen der ARGE das ‚Aus‘ des Projekts nicht mitgeteilt. Erst kurz vor dem neuen Projektbeginn haben die Mitarbeiter diese Entscheidung erfahren“, so Herrmann. „Läuft die Maßnahme nicht weiter, steht das im Widerspruch zur immer wieder erklärten Hilfe für junge Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen sind. Überdies wird das Engagement Vieler mit Füssen getreten. Nachhaltig kann die Entscheidung keinesfalls genannt werden. Die Folgekosten, wenn es jungen Menschen nicht gelingt von der Sucht loszukommen, sind weitaus höher.“
„Die Staatsregierung hat gerade erst bei der Vorstellung des Sächsischen Suchtberichts darauf hingewiesen, dass mehr für suchtkranke Jugendliche getan werden muss. Es gibt nicht genügend Wiedereingliederungsmaßnahmen, wo Jugendliche nach der Entziehung mit professioneller Hilfe wieder in Alltag und Beruf zurückfinden können. Ohne diese professionelle Begleitung ist die Wahrscheinlichkeit, wieder rückfällig zu werden, deutlich höher“, mahnt die Sozialpolitikerin.
„Am TJG gibt es mit dem Projekt ‚Brücken bauen‘ eine solche Möglichkeit. Es ist für mich vollkommen unverständlich, warum es jetzt ersatzlos wegfallen soll, obwohl der dringende Bedarf erkannt wurde.“