PM 2009-054: Landwirte müssen unabhängiger von Molkereien werden – GRÜNE schlagen Landesprogramm „Faire Milch“ vor
"Banken bekommen Milliarden, für die Milchbauern gibt’s vom Staat nur tröstende Worte", ärgert sich Michael Weichert, agrarpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
"So lange Milch weniger kostet als Mineralwasser und die Produktionskosten höher sind als der Erlös beim Verkauf der Milch, muss die Staatsregierung nach Möglichkeiten suchen, um die sächsischen Bauern zu unterstützen", fordert der Landwirtschaftspolitiker.
Weichert schlägt vor, dass die Sächsische Staatsregierung den bäuerlichen Milchviehhaltern bei der Entwicklung einer eigenen Qualitätsmarke für Milchprodukte hilft.
"Ich schlage ein Landesprogramm ‚Faire Milch‘ vor", so Weichert. Dies sollte für artgerechte Tierhaltung, Gentechnikfreiheit sowie faire Preise stehen und damit die Verbraucherwünsche an Milchprodukte erfüllen. Außerdem regt er an, künftig nur fair bezahlte Milchprodukte an sächsischen Schulen auszugeben.
Gleichzeitig ermuntert Weichert die Landwirte, selbst aktiv zu werden, sich aus den Fängen der großen Molkereien zu befreien und ihre Milch künftig selbst zu vermarkten. Dies gelingt, wenn sich die Milcherzeuger zusammenschließen und in eigenen Molkereien die Weiterverarbeitung der Milch organisieren. "Wenn die Qualität stimmt, sind viele Verbraucher bereit, einen fairen Milchpreis zu zahlen", ist der grüne Politiker überzeugt. Gute Beispiele wie die Upländer Bauernmolkerei in Hessen gibt es bereits.