Datum: 25. Juni 2008

PM 2008-201: GRÜNE fordern Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik nach Wechsel an der Spitze

Ideenlosigkeit beenden – Aufbau einer nachhaltigen, ökologischen und klimaschonenden Landwirtschaft voran treiben
„Die Staatsregierung muss den Wechsel an der Spitze des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums für eine Neuausrichtung der Agrarpolitik nutzen“, fordert Michael Weichert, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
„Ideenlosigkeit und Lippenbekenntnisse zum Ökolandbau haben lange genug vorgeherrscht. Jetzt muss der Aufbau einer nachhaltigen, ökologischen und klimaschonenden Landwirtschaft voran getrieben werden“, erklärt der grüne Agrarpolitiker.
„So lange die Staatsregierung jedoch nicht begreift, dass Öko-Landbau und Agro-Gentechnik nicht zusammen passen, sind die Fördermittel zur Umstellung auf ökologische Produktion heraus geworfenes Steuergeld. Durch Wind und Insekten wird der Pollen genetisch veränderter Pflanzen auch auf die Flächen der Ökobauern transportiert, deren Ernten damit unbrauchbar werden“, kritisiert Weichert die bisherige Linie.
„Neben Imageschaden und drohendem Verlust von Handelspartnern, wächst durch den Einsatz grüner Gentechnik die wirtschaftliche Abhängigkeit der Bauern von wenigen, weltweit agierenden Großkonzernen. Das Festhalten der Staatsregierung an der Agro-Gentechnik steht darüber hinaus in deutlichem Widerspruch zum Willen der Verbraucher, die zunehmend nach gesunden und ökologisch produzierten Lebensmitteln verlangen. Der neue Landwirtschaftsminister muss diese Fakten zur Kenntnis nehmen und den Kuschelkurs seines Vorgängers beenden.“
Während Sachsen im Vergleich der bundesdeutschen Flächenländer hinsichtlich der ökologisch bewirtschafteten Flächen Vorletzter ist, wuchs in den vergangenen Jahren die Anbaufläche für genmanipulierte Pflanzen kontinuierlich an. Mit der Verdopplung der Fläche von 560 ha im Jahr 2007 auf angemeldete 1.040 ha in diesem Jahr liegt der Freistaat an zweiter Stelle in Deutschland.