PM 2008-166: Erhöhung der Umstellungsprämie erster und notwendiger Schritt für mehr Ökolandbau in Sachsen
Förderung ist umsonst, wenn Staatsregierung weiter auf grüne Gentechnik setzt
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßt die heute von der Staatsregierung angekündigte Erhöhung der Umstellungsprämien für den ökologischen Landbau.
„Das ist der erste Schritt, um den deutlichen Rückstand Sachsens beim Ökolandbau im Vergleich mit den anderen Bundesländern aufzuholen“, erklärt Michael Weichert, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion GRÜNE. Nur 3,14 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Sachsens werden derzeit ökologisch bewirtschaftet, während es bundesweit im Schnitt 5,3 Prozent sind.
„Ich zweifle jedoch daran, dass allein die erhöhte Förderung ausreichen wird, um Sachsens Landwirten den Ökolandbau ’schmackhaft‘ zu machen“, so Weichert.
„Solange Landwirtschaftsminister Roland Wöller weiter auf grüne Gentechnik setzt, sind die Landwirte verunsichert“, ist der Agrarpolitiker überzeugt.
„Die Staatsregierung muss sich endlich entscheiden, auf welches Pferd sie in Zukunft setzen möchte“, fordert Weichert. „Die Verdopplung der Anbauflächen für transgene Pflanzen von 560 Hektar im Jahr 2007 auf angemeldete 1.040 Hektar in diesem Jahr sind ein falsches Signal für potentielle Ökobauern.“
„Die friedliche Koexistenz der Anbauformen ist nicht nur in unseren Augen, sondern auch in denen etlicher Landwirte ein Märchen.“
Hintergrund:
Beim Anbau transgener Pflanzen liegt der Freistaat bundesweit an zweiter Stelle.