PM 2007-02: Öffentliche Anhörung zum Thema ‚Soziales Frühwarnsystem‘
Herrmann: Es macht wenig Sinn, Neues aus der Taufe zu heben, wenn vorhandene Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe gekürzt werden
Am Mittwoch, den 10. Januar führt der Sozialausschuss des Sächsischen Landtags ab 13:30 Uhr auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine Öffentliche Anhörung zum Thema ‚Soziales Frühwarnsystem‘ durch.
„Die aktuelle Debatte darüber, wie soziale Frühwarnsysteme Kinder besser vor Misshandlung und Vernachlässigung schützen können, ist überfällig“, so Elke Herrmann, die sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion.
„Es macht aber wenig Sinn, Neues aus der Taufe zu heben, wenn gleichzeitig vorhandene Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe gekürzt werden. Die Sicherung von Qualitätsstandards und die Vernetzung sind die Basis eines guten Frühwarnsystems und vor allem auch der weiteren Arbeit mit den Familien.“
„Für uns ist vor allem wichtig, dass alle nötigen Kooperationspartner zusammenzuarbeiten“, betont Herrmann. „Wir fordern strukturierte, verlässliche Kooperationen der Fachkräfte von Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitssystem. Auch Polizei und Justiz müssen stärker einbezogen werden. Es gilt, früher wahrzunehmen, schneller zu handeln und insgesamt besser zusammenzuarbeiten.“
„Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen bei allen Beteiligten die entsprechenden finanziellen und personellen Voraussetzungen geschaffen werden“, so die Sozialpolitikerin. „Das hat die GRÜNE-Fraktion bereits während der Haushaltsverhandlungen im Dezember eingefordert.“
Auf der Tagesordnung stehen der GRÜNEN-Antrag ‚Soziales Frühwarnsystem – Frühe Hilfen für Familien‘ (Drs 4/4914) sowie der Antrag der Fraktionen CDU und SPD ‚Aufsuchende Familienhilfe für Familien in Sachsen‘ (Drs 4/6010).
Als Sachverständige sind u.a. eingeladen:
– Armin Sohns, Professor für Frühförderung an der FH Nordhausen
Prof. Sohns hat u.a. den Aufbau eines sozialen Frühwarnsystems in Nordfriesland wissenschaftlich begleitet.
– Frau Pfeiffer wurde eingeladen für das Familienhebammenprojekt in Niedersachsen. Für den Hebammenverband Sachsen wird Frau Gabi Schnars sprechen.
– Frau Christiane Lammert kommt für die Familienberatungsstelle des Diakonischen Werkes in Löbau. Die Beratungsstelle ist Initiatorin eines Projektes psychosozialer Begleitung junger Familien von der Schwangerschaft bis ins junge Kindesalter und wird für ein Jahr gefördert von der ‚Aktion Mensch‘.
– Die LAG Erziehungsberatung Sachsen wird von Frau Dr. Kathleen Uhlig vertreten. KiNET, ein Netzwerk rund um eine Kita in Dresden Gorbitz, wird ebenfalls durch Sachverständige vertreten sein.
Antrag ‚Soziales Frühwarnsystem – Frühe Hilfen für Familien‘ (Drs 4/4914)