Datum: 22. Februar 2006

PM 2006-53: Zunahme des Genmais-Anbaus ist Konsequenz schwarz-roter Politik

„Die Zunahme des Genmais-Anbaus in Sachsen ist die logische Konsequenz schwarz-roter Politik in Bund und Land“, so Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion. Heute wurde gemeldet, dass in Sachsen 270 Hektar für die Aussaat von Genmais im Frühjahr angemeldet sind.
„Die Gefahren durch Verunreinigungen und Auskreuzungen durch Gen-Anbau werden nicht mehr ernsthaft bestritten“, so Lichdi. „Wenn Schadensersatz aber nicht mehr – wie von Rot-Grün vorgeschlagen – vom Verursacher sondern nunmehr von einem Haftungsfond zu leisten ist, sinkt das Risiko für den einzelnen Gen-Bauern rapide.“ Der Haftungsfond soll von allen Gen-Bauern einer Region und vom Steuerzahler finanziert werden.
„Die Staatsregierung kann ihre Hände nicht in Unschuld waschen“, so Lichdi. „Die sächsischen CDU-Landwirtschaftsminister haben sich immer für das Nebeneinander von Agrogentechnik und konventioneller bzw. ökologischer Landwirtschaft eingesetzt. Den kritischen Kurs der ehemaligen Ministerin Künast hat die Staatsregierung dagegen blockiert.“
„Die Verlierer sind mal wieder die Verbraucher. Die große Mehrheit der Bevölkerung will Gen-Lebensmittel nicht und muss trotzdem für evtl. Schäden mithaften“, so Lichdi.
Der Bundesverbandes Ökologische Lebensmittelwirtschaft befürchtet bei Ausweitung der Agrogentechnik wirtschaftlich negative Folgen durch die Notwendigkeit von Warentrennung, Analysen und Qualitätssicherung (Mehrkosten von 8-20%). „Das kann betroffene Betriebe die Existenz kosten“, so Lichdi. „Die gentechnikfreie und die ökologische Landwirtschaft dürfen nicht auf evtl. Schäden durch den Gen-Anbau sitzen bleiben.“