Datum: 23. August 2006

PM 2006-283: Staatsregierung kürzt bei Jugendverbänden ’nach Nase‘

Bei Streichungsabsichten zählten keine fachlichen Kriterien
Offenbar hält das Sozialministerium nach dem heutigen Krisengespräch an ihren Streichungsabsichten bei den landesweiten Jugendverbänden im Landeshaushalt 2007/2008 fest.
„Es ist empörend, dass die Staatsregierung nicht nur an ihren Kürzungen festhält, sondern diese ’nach Nase‘ ausführt“, so Elke Herrmann, die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. „Kirchliche und SPD-nahe Verbände wurden von den Kürzungen ausgenommen, um fachliche Kriterien ging es offenbar nicht.“
Besonders kritisiert Herrmann die Kürzungen bei der ‚LAG Mädchen und junge Frauen‘. „Das ist der völlig falsche Ansatz. In Zeiten, in denen das Drogeneinstiegsalter bei Mädchen sinkt und die Gewaltbereitschaft steigt, ist die geschlechtsspezifische Arbeit ein Gebot der Stunde.“
Herrmann warnt davor, „überörtliche und kommunale Jugendarbeit gegeneinander auszuspielen, um Kürzungen zu rechtfertigen. Jugendarbeit braucht funktionierende Strukturen auf der Landes- und der kommunalen Ebene.“
Das Sozialministerium hat heute sein Vorhaben bekräftigt, im Bereich der überörtlichen Jugendhilfe ab 2007  400.000 Euro einzusparen. 11,5 der insgesamt 76 Fachkraftstellen müssen damit zum 1. Januar 2007 gekündigt werden. Bislang wurden für diese Arbeit 3,7 Mio. Euro ausgegeben.