Datum: 14. September 2005

PM 2005-158: Staatsminister Tillich soll sich nicht als Vormund der Unternehmer aufspielen

Mit Verwunderung nehmen die Bündnisgrünen zur Kenntnis, dass Minister Tillich heute bei der Vorstellung des Agrarbericht 2004 die Betriebe zu mehr Unternehmertum aufgefordert hat.
Jüngst hatte der Minister erneut bekräftigt, dass er keine neuen Förderanträge für konventionell als auch für ökologisch arbeitende Landwirtschaftsbetriebe annehmen will.
„Ich halte die Haltung des Ministers gerade deshalb für unverantwortlich, weil er sich als Vormund von selbständigen landwirtschaftlichen Unternehmern aufführt“, so Michael J. Weichert, Vize-Fraktionschef von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag. „Der Minister tut so, als ob er besser als die Inhaber wüsste, was gut für die Betriebe ist.“
„Die Unternehmer wissen, dass die Höhe der EU-Förderung ab 2007 ungewiss ist. Sie können selbst darüber entscheiden, ob sie die Prämien für 2005 und 2006 beantragen“, so Weichert, der auch der Agrarexperte seiner Fraktion ist. „Anscheinend hält der Minister die Landwirte für unfähig, sich auf die Situation nach 2007 einzustellen.“
Vom Minister fordert Weichert: „Lassen Sie den Betrieben ihre unternehmerische Freiheit, in eigener Verantwortung zu handeln.“