Goldabbau an der Moldau? – Sächsischer Umweltminister legt die Hände in den Schoß
(2014-83) Beim geplanten Goldabbau in Mokrsko an der Moldau (Tschechien) setzt Umweltminister Frank Kupfer (CDU) allein auf das Prinzip Hoffnung. Das geht aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Gisela Kallenbach (GRÜNE) hervor. Offiziell sei die Staatsregierung noch nicht von den Planungen informiert worden, so der Minister.
"Die Antworten des Umweltministers auf meine Anfrage sind enttäuschend", so Kallenbach, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion. "Es reicht nicht, davon auszugehen, dass die tschechische Regierung im Rahmen grenzüberschreitender Verfahren, die Staatsregierung zukünftig in das Verfahren einbinden wird. Kupfer muss deutlich mehr tun. Denn eine Havarie wäre ein ökologischer Alptraum nicht nur für Mokrsko, sondern auch für Sachsen."
"Ich erwarte, dass der Umweltminister aktiv das Gespräch zum Thema Cyanideinsatz beim geplanten Goldabbau mit seinem tschechischen Amtskollegen sucht. Die Zusammenarbeit im Rahmen der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) bietet dazu die Möglichkeit. Ein klares Statement unseres Ministers kann helfen, die Genehmigungsprüfungen in Tschechien zu schärfen. Sachsen muss als beeinträchtigter Nachbar möglicher Auswaschungen im Normalbetrieb oder gar eines Unfalls bereits jetzt seine Betroffenheit sehr deutlich artikulieren."
› Kleine Anfrage ‚Auswirkungen des geplanten Goldabbaus an der Moldau mit Hilfe von Cyanid‘ (Drs 5/13865)
Hintergrund:
In Tschechien verhandelt der kanadische Bergbaukonzern ‚Astur Gold‘ derzeit über milliardenschwere Erkundungslizenzen für den Goldabbau.
Geplant ist der Bau einer Cyanid-Laugungsanlage in Mokrsko an der Moldau. Da im Wasser ausgelöstes Cyanid mehrere Hundert Kilometer zurücklegen, und damit über die Moldau und die Elbe auch sächsisches Territorium erreichen kann, könnte eine solche Anlage im Havariefall auch zum Problem für Sachsen werden.