PM 2010-233: Ohne Ehrenamtliche ist vielerorts kein Schutz vor Hochwasser möglich
Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, Eva Jähnigen, schlägt eine Stärkung ehrenamtlicher Hochwasserhilfe auf Gemeindeebene als Ergänzung der bestehenden, professionellen Strukturen vor.
"Extrem heftige Hochwasser mit extrem kurzer Vorwarnzeit – darauf muss sich Sachsen besser vorbereiten. Entscheidend sind schnelle Kommunikation und hohe Sensibilität der Menschen vor Ort. Die Landkreise als zuständige Behörde können das allein nicht leisten. Wir brauchen mehr Hilfe zur Selbsthilfe."
Die Abgeordnete schlägt vor, dass in allen gefährdeten Gemeinden ehrenamtliche Hochwasserhilfegruppen gebildet werden.
"Ehrenamtliche Hochwasserhelfer können – per SMS informiert und unter Anleitung der Gemeindeverwaltung – Nachbarn warnen, Panik vermeiden und Gebäude räumen. Wo es keine Sirenen gibt, könnten beispielsweise Kirchglocken geläutet werden."
Dabei weist Jähnigen darauf hin, dass die ehrenamtliche Hochwasserhilfe lediglich eine Ergänzung der notwendigen professionellen Strukturen sein kann.
"Ehrenamtliche Helfer müssen dann aber auch regelmäßig von professionellen geschult werden. Dazu sind Übungen vor Ort notwendig."
Außerdem fordert Jähnigen, dass alle potenziell betroffenen Bürgerinnen und Bürger mit einfachem Informationsmaterial auf Verhalten im Hochwasserfall vorbereitet werden.
"Bis heute vermisse ich auf allen Homepages des Freistaates einfaches Informationsmaterial zum Verhalten im Hochwasserfall und das trotz erneut zu befürchtender heftiger Niederschläge. Zudem sollte in Gesprächen mit den Radio- und Fernsehsendern geprüft werden, inwieweit dort aktuelle und regelmäßig wiederholte Gefahren- und Verhaltenshinweise gesendet werden können."