PM 2008-189: Bertelsmann-Studie ist Schlag ins Gesicht für Frau Orosz
Verbesserung der Qualität frühkindlicher Bildung durch besseren Personalschlüssel und Hochschulausbildung für Erzieherinnen und Erzieher
Zum heute veröffentlichten Länderreport ‚Frühkindliche Bildungssysteme‘ der Bertelsmann-Stiftung erklärt Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Die Studie ist ein Schlag ins Gesicht der Sozialministerin. Mit einem Betreuungsschlüssel von 12,7 im Kindergarten und 6,7 in der Krippe ist Sachsen endgültig von der rhetorischen Avantgarde zum Schlusslicht der frühkindlichen Bildung avanciert. Dies geht vor allem zu Lasten der Kinder. Die von der Fraktion GRÜNE geforderten Personalschlüssel von 1:10 im Kindergarten und 1:4 in der Krippe sind überfällig, um allen Kindern gleiche Bildungschancen und Teilhabe zu ermöglichen.“
Der Report zeigt, dass im Vergleich zu den anderen ostdeutschen Bundesländern deutlich weniger Kinder unter 3 Jahren Betreuungsangebote nutzen.
„Das Betreuungsangebot für unter 3-Jährige muss weiter ausgebaut werden. Dies ist entscheidend, um Müttern und Vätern Familie und Beruf zu ermöglichen“, verlangt Elke Herrmann.
„Der Report macht aber auch deutlich, dass Quantität nicht alles ist. Wir müssen uns vor allem um die Verbesserung der Qualität bemühen. Mit dem Bildungsplan gibt es eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Frau Orosz muss jedoch endlich die Vorraussetzungen schaffen, damit die Erzieherinnen und Erzieher ihn auch tatsächlich umsetzen können. Eine Verbesserung der Qualität der frühkindlichen Bildung ist zum einen über einen besseren Personalschlüssel, zum anderen über eine Hochschulausbildung für Erzieherinnen und Erzieher erreichbar, für die wir uns schon lange einsetzen.“
Link zum Länderprofil Sachsen der Studie:http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/sn_a3.pdf