Datum: 09. Januar 2008

PM 2008-005: Netzwerke für einen besseren Kinderschutz fallen nicht vom Himmel

„Netzwerke für einen besseren Kinderschutz fallen nicht vom Himmel, Herr Milbradt. Sie zu entwickeln und zu pflegen, kostet Zeit und auch Geld“, erklärt Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion im Sächsischen Landtag, zu den jüngsten Äußerungen von Ministerpräsident Georg Milbradt zum Kinderschutz. Am Donnerstag will er mit Landräten und Oberbürgermeistern über eine bessere Vernetzung beraten.
„Es fehlt an Ressourcen für eine professionelle Vernetzung“, erklärt Herrmann. „In der Jugendhilfe der Kommunen wurde über viele Jahre hinweg zu viel gespart. Die Handlungsfähigkeit der kommunalen Jugendämter ist über die Belastungsgrenzen hinaus strapaziert. Der Freistaat steht in der Pflicht, einen Teil des fehlenden Geldes zur Verfügung zu stellen. Die Belastung der Jugendpauschale mit immer mehr Aufgaben durch die Staatsregierung geht aber in die entgegengesetzte Richtung.“
„Der Ministerpräsident sollte das Gespräch mit den beteiligten Fachleuten führen; mit Schwangerschafts- und Erziehungsberatungsstellen, Erzieherinnen und Erziehern sowie Polizei und Kinderärzten“, so Herrmann. „Wenn mehr Fälle von Vernachlässigung gefunden werden, braucht man auch mehr Mitarbeiter, um Abhilfe zu schaffen.“