Datum: 25. Juli 2007

PM 2007-279: Landwirtschaft/Agrarbericht 2006

Der Minister redet sich die Welt schön –
Der Freistaat bleibt das Schlusslicht beim Ökolandbau in Deutschland

Michael Weichert, agrarpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, kann die Bewertung von Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich (CDU), der einen „erfreulichen“ Anstieg des ökologischen Landbaus in Sachsen feststellt, nicht nachvollziehen.
„In den Jahren 2003 bis 2006 wuchs die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Sachsen von 18045 auf 19215 Hektar, das ist ein Anstieg von 6,5 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurde der Absatz von ökologischen Lebensmitteln in Deutschland von 3,1 Milliarden auf 4,3 Milliarden Euro gesteigert, ein Anstieg von fast 40 Prozent.“
Sein Fazit: „Der ökologische Landbau in Sachsen kann mit der dynamischen Marktentwicklung nicht mithalten. Sachsen hat in den Jahren der Koalition aus CDU und SPD sichtbar weiter an Boden verloren und bleibt das Schlusslicht beim Ökolandbau in Deutschland.“
Der grüne Agrarpolitiker wünscht sich beim Thema der Energiepflanzen eine kritische Begleitung der Bauern. „Beim Anbau und der Nutzung der Energiepflanzen sind wir noch weit vom ökonomischen und ökologischen Optimum entfernt. Biomasse ist zu kostbar, um sie ineffizient zu nutzen.“
Gestern hatte Landwirtschaftsminister Tillich den Agrarbericht für das Jahr 2006 vorgelegt.