Datum: 01. März 2007

PM 2007-77: Zukunftsforum Landwirtschaft

Weichert: Staatsminister Tillich drückt sich vor zentralen Themen
Michael Weichert, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, ist enttäuscht von den programmatischen Ausführungen von Staatsminister Stanislaw Tillich (CDU) zur Zukunft der Landwirtschaft.
„Mehr Markt und weniger Geld für alle – eine solche Botschaft ist zu dünn für einen Minister, der auch für Umwelt zuständig ist. Wenn die Welt so einfach wäre, sollten wir als erstes das Ministerium abschaffen.“
Staatsminister Stanislaw Tillich (CDU) hatte anlässlich des 1. Zukunftsforums Landwirtschaft die Bauern aufgefordert, sich stärker am Markt zu orientieren und weniger auf Subventionen zu bauen.
„Die Politik gestaltet die Marktwirtschaft“, erklärt Weichert. Dazu habe der Minister nichts gesagt. „Kein Wort über Gentechnik, kein Wort zum Tierschutz, kein Wort über den Klimawandel – der Minister drückt sich vor den zentralen Themen.“
Immerhin kommen 20 Prozent der weltweiten Treibhausgase aus dem Agrarsektor. Vor allem das Methan aus den Viehmägen schädigt das Klima. Dennoch steigt weltweit der Fleischkonsum und mit ihm die Belastung der Umwelt. „Die im Ökolandbau praktizierte Wirtschaftsweise bindet über hohe Humusgehalte in den Böden mehr CO2 aus der Luft. Darüber hinaus emittieren Öko-Landwirte 60 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid pro Flächeneinheit bei der Erzeugung von Lebensmitteln als konventionelle Landwirte“, so Weichert.
Als Aufgaben der Politik nennt Weichert Rückgang des Fleischkonsums, Erhalt der Böden, Grundwasservorsorge und Klimaschutz.