PM 2007-51: Fußballgewalt – Ursachenbekämpfung statt Law- and Order-Kosmetik
„Die von Innenminister Buttolo vorgestellten Maßnahmen sind unzureichend“, kritisiert die sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion, Elke Herrmann, die weiterhin starre Haltung des Ministers im Umgang mit den Fußballkrawallen am Wochenende. „Es ist illusorisch zu glauben, dass allein der verstärkte Einsatz von Sportstaatsanwälten in Stadien die Gewalt eindämmen wird“, erklärt sie.
„Statt Law- und Order-Kosmetik muss von der Staatsregierung ein langfristig angelegtes Gesamtkonzept zur Bekämpfung von Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen erstellt werden“, so Herrmann. „Zweitens fordern wir die Staatsregierung auf, eine Expertise ‚Gewalt im sächsischen Fußball‘ in Auftrag zu geben, die sowohl Ursachen erforscht als auch gewaltpräventive Arbeit von Fanprojekten evaluiert, und drittens müssen zusätzliche Landesmittel für Fansozialarbeit zur Verfügung gestellt werden.“
Die massive Kritik des DFB-Präsidenten Theo Zwanziger an der bisherigen Finanzierungspraxis für die Fanprojekte bekräftigt Elke Herrmann: „Fanprojekte sind ein entscheidender Baustein innerhalb eines Gesamtkonzeptes zum Abbau von Gewalt im Freistaat. Wenn der Minister jetzt plant, das Geld den anderen Trägern der Jugendhilfe wegzunehmen, handelt er konzeptlos“, betont die Sozialpolitikerin.
„Gerade der Blick nach Italien zeigt doch, dass allein der repressive Umgang ohne präventive Anstrengungen eine gefährliche Sackgasse ist und weder Polizisten noch Unbeteiligte schützt“, kritisiert die grüne Abgeordnete den Innenminister.