BÜNDNISGRÜNE zum Stopp der Ausstellung über Geflüchtete in Pirna
Das Landratsamt in Pirna hat die geplante Ausstellung „Es ist nicht leise in meinem Kopf“ noch vor ihrer Eröffnung wieder entfernt. Grund dafür ist laut Auskunft des Landratsamtes, dass die Ausstellung bereits in den ersten Stunden nach ihrem Aufhängen bei den Besuchern und Mitarbeitern des Amtes polarisiert und für eine aufgeheizte Stimmung gesorgt habe. Die Ausstellung war als Beitrag zu den Interkulturellen Wochen in der Stadt in der Sächsischen Schweiz gedacht.
Dazu erklärt Ines Kummer, für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zuständige Abgeordnete der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im 7. Sächsischen Landtag:
„Die Nachricht vom vorzeitigen Stopp der Ausstellung ‚Es ist nicht leise in meinem Kopf‘ im Landratsamt Pirna hat mich schockiert. Vor allem die Begründung des Amtes ist für mich nicht nachzuvollziehen. Ausstellungen sind auch dazu da, neue Blickwinkel aufzuzeigen und Debatten anzustoßen. Ich finde es gefährlich, wenn das Landratsamt in Pirna jetzt den Eindruck erweckt, dass eine Ausstellung, in der Geflüchtete ganz offen ihre Erfahrungen schildern, eine Art Unruhestiftung sei. Damit verpasst das Landratsamt die Gelegenheit, einen Diskurs über Chancen und Probleme von Zuwanderung mit den im Landkreis lebenden Menschen zu führen.“
„Als Landtagsfraktion haben wir die Ausstellung ‚Es ist nicht leise in meinem Kopf‘ erst im April dieses Jahres auf den Fluren des Sächsischen Landtages gezeigt. Für die Ausstellung gab es dabei fraktionsübergreifend und auch von Gästen viele positive Rückmeldungen. Die Ausstellung erzählt die Geschichten von Geflüchteten und zeigt ihre Sichtweise auf ihr Leben in Deutschland. Es gehört zu unserem Miteinander, sich mit diesen Geschichten auseinanderzusetzen. Das ist für mich der Kern der Interkulturellen Wochen, in deren Rahmen die Ausstellung gezeigt werden sollte.“