4. Sächsischer Drogen- und Suchtbericht – BÜNDNISGRÜNE werben für mehr Prävention und Suchtberatung
Das sächsische Kabinett hat heute den Vierten Sächsischen Drogen- und Suchtbericht behandelt. Petra Čagalj Sejdi, drogenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, erklärt dazu:
„Die Zahlen des Drogen- und Suchtberichts sind weiterhin besorgniserregend. Das größte Problemfeld für den Freistaat liegt weiterhin bei der Droge Alkohol. Sowohl der Anteil an Menschen, die Alkohol konsumieren, als auch das Ausmaß riskanten Alkoholkonsums, liegen in Sachsen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Knapp 420.000 Menschen in Sachsen sind von problematischem Alkoholkonsum betroffen. Mehr als die Hälfte der Fälle in der sächsischen Suchtberatungs- und -behandlungsstellen sind auf alkoholbezogene Störungen zurückzuführen. Für uns BÜNDNISGRÜNE zeigen die Zahlen deutlich: Das Angebot an Präventionsmaßnahmen im Freistaat muss weiterhin ausgebaut werden. Hierbei braucht es insbesondere einen Fokus auf frühzeitige Intervention, um eine Verfestigung von Abhängigkeiten zu verhindern. Eine flächendeckende Verfügbarkeit und gute Ausstattung von Suchtberatungsstellen ist unerlässlich, um insbesondere junge Menschen bezüglich Alkohol, Cannabis und exzessiver Mediennutzung beraten zu können.“
Angesichts der bevorstehenden Legalisierung von Cannabis betont Petra Čagalj Sejdi: „Der Anstieg des Cannabiskonsums, vor allem unter jungen Menschen, in den letzten zehn Jahren zeigt das Scheitern der bisherigen Verbotspolitik. Die Legalisierung stellt einen wichtigen Schritt hin zu einer realitätstauglichen, fortschrittlichen und menschlichen Drogenpolitik dar, die den Gesundheits-, Jugend-, und Verbraucherschutz in den Vordergrund rückt und den Schwarzmarkt eindämmt.“
„Nun sind wir gefordert, die cannabisbezogene Präventionsarbeit und Suchtberatung in Sachsen auszubauen und gezielt Kinder und Jugendliche zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Substanzen zu befähigen.“