Fachkräftemangel in der Pflege: Personalmonitoring etablieren und Weiterqualifizierung ausbauen
Der Sächsische Landtag hat heute den Antrag der Koalitionsfraktionen CDU, BÜNDNISGRÜNE und SPD „Fachkräftemangel in Gesundheits- und Pflegeberufen analysieren, Potentiale erkennen und eine abgestimmte Strategie entwickeln“ (Drs 7/14775) beschlossen. Dadurch sollen die Personalbedarfe im Bereich der Pflege künftig zielgerichteter bewältigt und bisher ungenutzte Potenziale besser ausgeschöpft werden.
Dazu erklärt Markus Scholz, Sprecher für Gesundheit und Pflege der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Der Fachkräftemangel in den Gesundheits- und Pflegeberufen ist ein ernstes Problem: Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt und bereits jetzt fehlen qualifizierte Fachkräfte. Nach einer Schätzung des Statistischen Landesamtes wird es 5.000 zusätzliche Pflegekräfte bis 2035 brauchen. Wir BÜNDNISGRÜNE wollen dem demografischen Wandel in Sachsen nicht tatenlos zusehen und die notwendigen Maßnahmen für eine gute Pflege auch in Zukunft im Freistaat treffen.“
„Um den Personalbedarf in der Pflege besser abzudecken, werden wir die Weiterqualifizierung deutlich ausbauen. Das heißt zum Beispiel, dass bereits langjährig in der Pflege Beschäftigte ohne qualifizierten Abschluss diesen nun neben ihrer Tätigkeit nachholen können. Zudem wollen wir speziell Migrantinnen und Migranten mit dieser Möglichkeit der Ausbildung zum staatlich anerkannten Krankenpflegehelfer bzw. Krankenpflegehelferin erreichen. So schöpfen wir die bisher ungenutzten Potenziale besser aus und sichern eine gute Pflege für alle Menschen in Sachsen.“
Abschließend betont Scholz: „Mit unserem Antrag wollen wir ein kontinuierliches Personalmonitoring und ein Strategiekonzept zur Besetzung der notwendigen Stellen etablieren. So lassen sich Lücken in den Gesundheits- und Pflegeberufe frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen treffen.“
Weitere Informationen:
Nach einer Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes werden im Jahr 2035 etwa 326.000 Sächsinnen und Sachsen pflegebedürftig sein. Im Jahr 2021 waren es noch 311.000 Pflegebedürftige.