Datum: 21. Juni 2022

Unabhängige Ombudsperson: Diskriminierung an Schulen erkennen und künftig vermeiden

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz hat das sächsische Kabinett heute darüber informiert, dass Patrick Schreiber als unabhängige Ombudsperson gegen Diskriminierung an Schulen berufen werden soll. Die Stelle ist direkt beim Sächsischen Staatsministerium für Kultus angesiedelt.

Dazu erklärt Christin Melcher, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

„Wer Diskriminierung erlebt, braucht Beratung und Unterstützung – und das nicht nur durch Vertrauenslehrer*innen oder die Schulleitung und damit innerhalb des Systems, in dem die Diskriminierungserfahrung gemacht wurde. Eine externe, unabhängige Anlaufstelle ist zentral, um gegen das Gefühl der Hilflosigkeit anzugehen und niemanden damit alleine zu lassen.“

„Wir BÜNDNISGRÜNE freuen uns deshalb sehr, dass die von uns schon lange geforderte Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung im Bildungsbereich nun endlich Gestalt annimmt. Es ist wichtig, dass eine von der jeweiligen Schule unabhängige Person benannt ist, an die sich Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern wenden können. Patrick Schreiber möchten wir zur Berufung in dieses wichtige Amt herzlich gratulieren.“

Lucie Hammecke, gleichstellungspolitische Sprecherin der BÜNDNISGRÜNEN-Fraktion, ergänzt:

„Diskriminierung macht an Schulen nicht halt. Kinder und Jugendliche erleben Rassismus, Mobbing oder Benachteiligungen etwa aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität oder ihrer sozialen Lage. Leider bestehen hier immer noch Schutzlücken: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) greift in diesen Fällen nicht. Dadurch wissen Betroffene oft nicht, wohin sie sich wenden können.“

„Wir erhoffen uns, dass mit der Berufung von Patrick Schreiber ein offener und fruchtbarer Austausch mit Betroffenen und Akteuren der Antidiskriminierungsarbeit möglich wird, der dazu beiträgt, Diskriminierung an Schulen zu erkennen und zukünftig zu vermeiden.“